IVF-ICSI Behandlung

Therapieformen der assistierten Reproduktion

IVF oder ICSI sind unterschiedliche Behandlungsmethoden der künstlichen Befruchtung.

Bei der IVF (In vitro Fertilisation) dringt die Samenzelle in der Reagenzschale aus eigener Kraft in die Eizelle ein.

Bei der ICSI (Intrazytoplasmatische Spermieninjektion) wird ein einzelnes Spermium in das Innere einer Eizelle übertragen. Diese Methode wird unter anderem bei herabgesetzter Spermienqualität, bei einer ausgebliebenen Befruchtung in einem IVF-Zyklus oder für die Befruchtung mit kryokonservierten Spermien (z.B. TESE) angewendet.

Therapieplanung

Wenn die notwendigen Abklärungen (Hormone, Ultraschall, Spermiogramm, Ausschluss von Infektionen) vorliegen, folgt die Besprechung des zeitlichen Ablaufes.

Eine IVF/ICSI Behandlung braucht meistens eine Vorbehandlung, die 2-4 Wochen dauern kann. Danach kommen zwei Protokolle zur Stimulation der Eibläschen (Follikel) zur Anwendung:

Langes Protokoll (Agonistenprotokoll)

Kurzes Protokoll (Antagonistenprotokoll)

Tägliche Hormonspritzen sind während 10-14 Tagen notwendig. Nach genauer Instruktion durch mein Team werden Sie sich die Spritzen selbst verabreichen. In dieser Stimulationsphase sind 2-4 Ultraschalluntersuchungen vorgesehen.

Sie erhalten Ihren individuellen Stimulationsplan, auf der die ganze Behandlung für Sie ersichtlich ist. Zudem sind die Abläufe nochmals auf den Verträgen festgehalten, die Ihnen vor Behandlungsbeginn abgegeben werden.

Stimulationszykus

Die hormonelle Stimulation führt sowohl im «langen» wie auch im «kurzen» Protokoll in den  meisten Fällen zum Heranreifen von mehreren Eibläschen (Follikeln) in den Eierstöcken. Das Wachstum der Eibläschen wird mittels Ultraschalluntersuchungen überwacht. Sind ausreichend grosse Eibläschen vorhanden, wird der Eisprung mittels einer Spritze (Ovitrelle) ausgelöst. 36-37 Stunden später, noch bevor der Eisprung stattgefunden hat, werden die Eibläschen punktiert.

Eizellentnahme (Punktion)

Die Eizellentnahme findet in der OVA IVF Clinic statt.
Die Punktion wird in der Regel in einer Kurznarkose (Sedation) durchgeführt, die 10 – 15 Minuten dauert. Dies geschieht unter ultrasonographischer Kontrolle, wobei mittels einer dünnen Entnahmekanüle die Follikelflüssigkeit mit darin enthaltener Eizelle abgesaugt wird.
Die Spermienabgabe erfolgt am Tag der Eizellentnahme in der OVA IVF Clinic.
Um eine gute Qualität der Spermien zu gewährleisten, sollte der letzte Samenerguss 3-5 Tage vor der Eizellentnahme sein.

Embryoentwicklung im Labor

Die zusammengebrachten Ei- und Samenzellen entwickeln sich im Brutschrank (Inkubator) zu Embryonen. Die Überwachung mittels Time – Lapse – Zeitraffer-Aufnahmen über die gesamte Kulturphase – ist Standard. Das Time-Lapse-Verfahren kann durch die engmaschige Auswertung der Entwicklung der Embryonen unter Kulturbedingungen helfen, allfällige Auffälligkeiten aufzudecken.

Embryotransfer

Der Embryotransfer findet in der OVA IVF Clinic statt.
Wenn sich die Teilung der befruchteten Eizellen (Embryonen) wie gewünscht fortgesetzt hat, übertragen wir die Embryonen 2-5 Tage nach der Eizellentnahme in die Gebärmutterhöhle.
Der Embryotransfer erfolgt mittels eines dünnen Katheters und ist schmerzfrei.

Lutealphasenbehandlung: um die Einnistung des Embryos in die Gebärmutterschleimhaut zu unterstützen, erhalten Sie nach der Eizellentnahme Gelbkörperhormone (Utrogestan/Crinone).
Schwangerschaftstest: der Eintritt einer Schwangerschaft kann 14 Tage nach der der Eizellentnahme nachgewiesen werden. Mittels einer Blutentnahme wird das Schwangerschaftshormon beta-HCG bestimmt. Fällt der Test positiv aus, müssen die Hormone auf jeden Fall weiter eingenommen werden.

Atlas

Kryokonservierung (Tieffrieren von befruchteten Eizellen/Embryonen)

Durch den Stimulationszyklus wird die Reifung mehrerer Eizellen angeregt. Jedoch werden nur 1 bis maximal 2 Embryonen in die Gebärmutterhöhle eingebracht. Die restlichen befruchteten Eizellen oder Embryonen können in Straws in flüssigem Stickstoff tiefgefroren (kryokonserviert) werden und stehen in einem späteren Zyklus für einen Embryotransfer bereit. So kann für einen oder mehrere Zyklen auf die erneute Stimulation und auf die Eizellentnahme verzichtet werden.

Embryotransfer im Auftauzyklus: die bei minus 196 Grad C gelagerten Straws mit den befruchteten Eizellen oder Embryonen werden unter kontrollierten Bedingungen schrittweise erwärmt. Vor dem Embryotransfer wird die Gebärmutterschleimhaut mit Oestrogentabletten (Progynova) aufgebaut und die Gelbkörperphase zusätzlich mit Progesteron (Utrogestan/Crinone) unterstützt.

Präimplantationsdiagnostik

Bei der PGT (Preimplantation Genetic Testing) werden Embryonen auf chromosomale Anomalien getestet, bevor sie in die Gebärmutter transferiert werden. Am 5. Tag nach der

Befruchtung werden Zellen von den Embryonen entnommen und in einem Speziallabor auf Chromosomenstörungen untersucht. Es handelt sich um Tests zur DNA-Analyse.

Darin enthalten sind:

  • PGT für Aneuploidie (PGT-A)
  • PGT für Monogen-/Einzeldefekte (PCT-M)
  • PGT für chromosomale, strukturelle Umbildungen (PGT-SR)

Indikationen für PGT sind:

  • Bekannte familiäre genetische Probleme
  • Wiederholte Aborte
  • Ausbleiben einer Schwangerschaft nach wiederholten Embryotransfers
  • Alter der Frau (38jährig plus)

In der OVA IVF Clinic bieten wir die Präimplantationsdiagnostik (PGT, früher PID) an.